Streit um Wahlsieg in Afghanistan entbrannt

Hauptkontrahenten Karsai und Abdullah beanspruchen jeweils den Sieg / Vorläufiges Endergebnis erst Anfang September

Einen Tag nach der Präsidentschaftswahl in Afghanistan haben sowohl Amtsinhaber Hamid Karsai als auch sein schärfster Rivale, der frühere Außenminister Abdullah Abdullah, den Sieg beansprucht.

Kabul/Berlin (Agenturen/ND). »Unsere Zahlen zeigen, dass wir genügend Stimmen haben, um zu gewinnen, ein zweiter Wahlgang ist damit nicht nötig«, sagte Karsais Wahlkampfmanager Hadschi Din Mohammad am Freitag. Ein Sprecher Abdullahs wies die Angaben als Propaganda zurück und bezeichnete den Ex-Außenminister als Wahlsieger. Nach Einschätzung internationaler Beobachter gaben am Donnerstag weniger als die Hälfte der offiziell 17 Millionen registrierten Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

Die Unabhängige Wahlkommission (IEC) erklärte, Ergebnisse, die nicht von der Kommission mitgeteilt würden, seien »nicht verlässlich«. Erste Teilergebnisse der Wahl würden vom kommenden Dienstag an veröffentlicht, sagte einer der IEC-Direktoren, Daoud Ali Nadschafi, in Kabul. Der Wahlsieger werde aber erst feststehen, wenn alle Stimmen ausgezählt und von der Wahlkommission überprüft worden seien. Anfang September werde ein vorläufiges Ergebnis verkündet.

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