Lebenslänglich für Meuterer?

Prozessauftakt zum Aufstand in Bangladesch

  • Thomas Berger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seit Dienstag wird der Aufstand der Grenzgarde Bangladeschs (BDR) vor dem Obersten Gerichtshof des Landes juristisch aufgearbeitet. Sechs Monate nach dem Ereignis muss zunächst entschieden werden, ob die Angeklagten nach Militärrecht belangt werden können.

Das nationale Trauma von Bangladesch ist vor Gericht. Am 25. und 26. Februar hatte sich ein Großteil der Grenztruppen von Bangladesch gegen die ranghöchsten Offiziere der paramilitärischen Einheit erhoben, die traditionell von der Armee gestellt wird. Nicht nur diese »Fremdbestimmung«, sondern auch die unterschiedliche Besoldung mit klarem Nachteil für die BDR-Mitglieder war diesen schon länger ein Dorn im Auge. Die schweren Auseinandersetzungen mit 73 Toten, darunter der kompletten Führungsspitze der Grenzer, trafen das Selbstverständnis des Landes. Erst als Regierungschefin Scheich Hasina Panzer vor dem BDR-Hauptquartier aufrollen ließ, wurde der Aufstand beendet. Mehrere Beteiligte waren bei den zweitägigen Kämpfen umgekommen, andere tauchten aus Furcht vor Verfolgung unter. Mittlerweile sitzen Dutzende mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft.

Vor einer elfköpfigen Kammer des Obersten Gerichtshofes in der Hauptstadt Dhaka hat die Anh...


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