Kampf in Gelb

Proteste bei der Post halten an / Vorstand bleibt bei Sparkurs

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ob in Kassel, Frankfurt-Rödelheim, Griesheim oder Taunusstein – in den letzten Wochen haben landauf landab Gewerkschafter und Kunden öffentlich gegen die Schließung von Postfilialen protestiert. Der Postvorstand zeigte sich unbeeindruckt und verfolgt weiter seinen knallharten »Sparkurs«.

Die Briefzentren der Post (hier: Berlin) laufen gut.
Die Briefzentren der Post (hier: Berlin) laufen gut.

Auch Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) solidarisierte sich in ihrem Wiesbadener Wahlkreis mit den in ver.di organisierten Postlern – und distanzierte sich damit von den Regierungen Schröder und Merkel, denen sie seit 1998 angehört.

Die Weichenstellung für die beklagten Zustände erfolgte 1994, als die Unions/FDP-Regierung mit Unterstützung einer Mehrheit der SPD-Fraktion die Privatisierung und Zerschlagung der Bundespost und die Umwandlung von Telekom, »gelber Post« und Postbank in Aktiengesellschaften beschloss. Die rot-grüne Regierung setzte den Kurs konsequent fort und trieb im Jahr 2000 den Börsengang der Deutschen Post AG voran. Obwohl die bundeseigene KfW-Bankengruppe noch rund 30 Prozent der Anteile hält, lässt der Bund dem Post-Management bis heute freie Hand. Unter dem – bis zu seinem Sturz Anfang 2008 – gefeierten Klaus Zumwinkel förderte der Vorstand den Ausbau zum »Global Player« ...


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