Ungleicher Kampf um die Hütten

»Elite Town« statt Wohnraum für Arme – Zwangsvertreibungen in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh

  • Michael Lenz, Phnom Penh
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Zehntausende Bewohner von Armensiedlungen wurden in den letzten Jahren in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, zwangsumgesiedelt. Jetzt soll das Viertel rund um einen See an der Reihe sein – doch die Bewohner wehren sich.

Blick aus der Vogelperspektive auf das Viertel rund um den Boeung-Kak-See.
Blick aus der Vogelperspektive auf das Viertel rund um den Boeung-Kak-See.

Der Weg zu Kolap führt durch das Backpackerviertel am Boeung-Kak-See mit seinen billigen Herbergen, Bars und Internetcafes. Der Bürgerrechtsaktivist einer kambodschanischen Landrechteorganisation führt immer tiefer durch ein Gewirr von Gassen. Der feste Weg geht in einen Holzsteg aus verwitterten Planken über, die auf reichlich schiefen und beängstigend dünnen Pfählen ruhen. Der Steg reicht weit in den See hinaus. Rechts und links stehen Holzhütten. Kinder spielen auf der hölzernen Dorfstraße, Frauen in bunten Sarongs schwatzen, waschen, tragen ihre Einkäufe nach Hause.

Der Boeung-Kak-See ruhte bisher still in bester Lage in einem Teil der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh, der sich langsam zu einem Viertel mit Banken, Hotels und Regierungsneubauten mausert. Auf dem See haben Arme ohne Land ihre Dörfer auf Stelzen gebaut, um ihn herum siedeln kleine Gewerbetreibende. Jetzt wird er zugeschüttet, um Bauland für Prestigeobjekte wie ...


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