Endzeit für Endlager Gorleben

Kohl-Regierung schönte Gutachten / Atomkraftgegner erwarten politisches Beben

Gorleben als von der Atomwirtschaft gewünschter Endlagerstandort dürfte bald aus dem Schneider sein. Erneut belegen Dokumente, dass die Kohl-Regierung Gutachten manipulierte.

Wie die »Süddeutsche Zeitung« berichtete, hätten im Mai 1983 die Ministerien für Forschung und Inneres unter Heinz Riesenhuber (CDU) und Friedrich Zimmermann (CSU) die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) zum Umschreiben eines maßgeblichen Endlager-Gutachtens für Gorleben gedrängt. Das Kanzleramt sagte am Mittwoch zu, die Dokumente prüfen zu lassen. Alle Akten kämen auf den Tisch.

Das Gutachten zu Gorleben war seinerzeit in der Schlussphase. Es sollte die Ergebnisse von Bohrungen zusammenfassen und Empfehlungen geben, ob der Salzstock auch unter Tage erkundet werden solle. Die beiden Ministerien hatten das offenbar schon vorab so entschieden. Der Zeitung zufolge empfahl ein Telex des Forschungsministeriums, den PTB-Bericht mit einem Kapitel über wesentliche Ergebnisse aufzumachen. Dieses sollte die Feststellung enthalten, dass die Eignung des Salzstocks für ein Endlagers durch das Gutachten untermauert werde. Zudem bat das Minis...


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