»Es ist Zeit, auf die Straße zu gehen«

Zum ersten Mal nach 2001 demonstrieren Lesben, Schwule und Transgender in Belgrad beim Pride

Pride heißt Stolz und meint als Titel der jährlich weltweiten Demonstrationen von Schwulen, Lesben und Transgendern, sich nicht zu verstecken. Belgrad feierte seinen ersten Pride 2001. Er wurde unter dem Beifall der Menge brutal zusammengeschlagen. Die Polizei blickte weg. Nun gibt es einen zweiten Anlauf. Johanna Moser ist Teil des Queer Beograd Kollektivs, das mit im Vorbereitungsbündnis ist.

ND: Zum ersten Mal seit Jahren gibt es am Sonntag wieder einen Pride in Belgrad. Wie kam es zu dem neuen Anlauf?
Moser: Der erste Pride 2001 war natürlich ein gewaltiger Schock. Über Jahre hinweg passierte danach sehr wenig. Seit 2005 gibt es jährlich aber das Queer Belgrad Festival, das wir als Kollektiv organisieren. Uns schien es wichtiger, die Bewegung Stück für Stück wieder aufzubauen als unbedingt auf die Straße zu gehen. Wir wollten dafür einen sicheren Raum schaffen. Daher fanden die Festivals zum großen Teil drinnen statt.

Es gab Diskussionsveranstaltungen, zu denen wir regionale und internationale AktivistInnen einluden, um ihre Vernetzung zu fördern. Wir hatten Gäste aus Kroatien, Bosnien, aber auch aus Russland, Polen oder der Türkei. Auch Workshops und Cabarets gehören immer dazu. In den letzten Jahren ist es gelungen, die Bewegung zu stärken. Jedes Jahr kommen mehr Leute. Deshalb denke ich, dass wir am Sonntag genug sein ...



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