Rotorenblätter als Druckmittel

Mit einem Protestcamp vorm Werkstor kämpfen englische Arbeiter weiter für die Vestas-Fabrik

  • Christian Bunke
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Auf der britischen Isle of Wight kämpfen Arbeiter weiter um die Wiederöffnung der Vestas Windturbinenfabrik. Vestas will die Fabrik voraussichtlich stilllegen und erst bei besserer Wirtschaftslage wiedereröffnen. Für die Arbeiter sind derlei Pläne nicht hinnehmbar, denn Vestas ist der einzige stabile Arbeitgeber auf der südenglischen Insel. Daneben gibt es nur prekäre, saisonale Jobs im Tourismus.

Die Vestas-Arbeiter kämpfen um ihre Fabrik. Es hatte eine Besetzung gegeben, die bis Anfang August andauerte. Dann wurde die Fabrik geräumt. Seither haben Umweltaktivisten und Gewerkschaften auf der Insel ein Protestcamp errichtet, mit dem verhindert werden soll, dass Rotorblätter aus der Fabrik entfernt und verschifft werden.

Der dänische Vestas-Konzern will die Fabrik zwar einmotten, die Rotorblätter aber gewinnbringend verkaufen. Hier liegt das derzeit wirksamste Druckmittel der Arbeiter. So lange die Blätter in der Fabrik sind, muss sich der Konzern mit ihnen auseinandersetzen.

Tatsächlich gibt es mittlerweile Signale von der Firma. Einem lokalen Stadtrat gegenüber gab sie an, den entlassenen Arbeitern Briefe geschickt zu haben, in denen Wiedereinstellungsangebote gemacht wurden. Die Arbeiter haben diese Briefe zwar nie erhalten, sehen die Aussagen der Arbeitgeber aber als ein Zeichen, dass ihr Dru...


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