Generalabrechnung eines Gewerkschafters

Veit Wilhelmy verlässt die SPD ein Jahr nach seinem Ausschluss aus der Wiesbadener Rathausfraktion

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein Jahr nach seinem Ausschluss aus der Wiesbadener SPD-Rathausfraktion ist der Stadtverordnete, Hartz-IV-Kritiker und IG BAU-Gewerkschaftssekretär Veit Wilhelmy aus der SPD ausgetreten.

Veit Wilhelmy, der bisher auch an der Spitze der örtlichen SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) stand, hat mit seinem Austritt einen Schlussstrich unter eine 29-jährige Mitgliedschaft in der Partei gezogen. In einem neuen Buch, das mit einem Vorwort von Oskar Lafontaine versehen ist, schildert Wilhelmy seinen politischen Werdegang und nimmt eine Generalabrechnung mit der SPD auf Bundes- und Lokalebene vor.

»Die SPD ist eine Partei für Sozialabbau und Krieg geworden«, erklärte der 45-jährige Gewerkschafter bei der Buchpräsentation vor Journalisten in der hessischen Landeshauptstadt und verwies auf ein langes »Sündenregister« von Hartz IV über Rente mit 67 bis zum Afghanistan-Kriegseinsatz. »Warum sollten die Bürger eine SPD neoliberalen Zuschnitts wählen, wenn sie auch gleich die Originale ankreuzen können?«

Seit dem Antritt des SPD-Kanzlers Gerhard Schröder 1998 habe die Partei über zehn Millionen Wähler, hunderttausend...


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