Geheime Feldpost aus Afghanistan: Zum in die Luft Gehen!

Nicht kriegsfähig – Militärs klagen seit Jahren über den Zustand der Ausrüstungen, doch das Thema ist wahlkampfuntauglich

Es gibt – nicht nur, weil Afghanistan zum Wahlkampfthema wurde – zahlreiche und triftige Gründe, weshalb die Bundeswehr sich aus dem Afghanistan-Krieg zurückziehen sollte. Selbst wer den Einsatz am Hindukusch begrüßt, muss inzwischen eingestehen, dass die Truppe – auch aus eigener Unzulänglichkeit heraus – nicht Krieg führen kann.

Oberst Georg Klein – das ist jener Befehlshaber des PRT in Kundus, der Jagdbomber der US-Air-Force rief, um zwei bewegungsunfähige Tanklaster zu bombardieren und bei der Gelegenheit ein paar Taliban-Kämpfer samt zahlreicher Zivilisten umbringen ließ – ist unfreiwillig zum Vorreiter für einen möglichst raschen deutschen Abzug aus Afghanistan geworden. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die deutschen Soldaten keine Entwicklungshelfer im Bundeswehr-Fleckentarn sind – Klein hat ihn geliefert.

Kameraden von Klein können seine Handlung – wenn auch nicht verstehen – so doch nachvollziehen. Wer mangels eigener Fähigkeit US-Luftunterstützung anfordert, kann die über dem anvisierten Ziel kreisenden Jagdbomber, nicht einfach wieder abdrehen lassen. Die grausame Eskalation liege so in der Logik des Geschehens, sagen Offizierskameraden. Alles oder nichts – ein bisschen Krieg führen geht eben nicht.

Die...


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