Diktatur des Lächelns

Wahlduelle im TV

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wenn Blicke töten könnten, sie hatten an jenem Wahlsonntag im Jahre 1976 Ernst-Dieter Lueg pulverisiert. Der Bonner ARD-Journalist hatte Herbert Wehner, damals Fraktionschef der SPD im Bundestag, nach den Gründen für das Wahldebakel in manchen SPD-Hochburgen gefragt. »Sie wissen es nicht und ich weiß es auch nicht«, herrschte ihn Wehner barsch an, woraufhin Lueg betröppelt zu Boden blickte.

So war das in jenen Zeiten, als die Machtverteilung zwischen Politik und Fernsehen klar in ein Oben und Unten geteilt war – und das ließen Politiker dieses Medium bei Gelegenheit auch spüren. Wie, das war Montagabend im Ersten zu sehen (»Wahl 09: Kämpfe ums Kanzleramt«). Da sich das heutige politische Spitzenpersonal dem Ansinnen der TV-Verantwortlichen nach dem ultimativen öffentlichen Duell im Fernsehen verweigerte, sendete die ARD Höhepunk...


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