Verstimmung nach UNESCO-Wahl

Arabische Länder fühlen sich ausgegrenzt

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Nominierung der Bulgarin Irina Bokowa für die UNESCO-Präsidentschaft könnte die europäisch-arabischen Beziehungen belasten. Zumal insbesondere Frankreich dem ägyptischen Bewerber Hoffnung gemacht hatte.

Die Wahl des neuen UNESCO-Generaldirektors Anfang der Woche verlief dramatischer als je zuvor in der Geschichte der UN-Spezialorganisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Die Entscheidung fiel im Exekutivrat mit seinen 58 Mitgliedern, während die Zustimmung der UNESCO-Generalkonferenz aller 194 Mitgliedsländer im Oktober nur noch eine Formalität ist. Im Verlauf eines mehrtägigen Abstimmungsmarathons hatten sich nach und nach sieben der insgesamt neun Bewerber zurückgezogen. Am Montag wurden bei der vierten Abstimmung für die beiden letzten Kandidaten noch jeweils 29 Stimmen abgegeben, am Dienstag setzte sich dann die bulgarische Diplomatin Irina Bokowa mit 31 Stimmen durch. Der ägyptische Kulturminister Faruk Hosni hatte – für viele überraschend – das Nachsehen.

Dabei galt Hosni noch vor Wochen als haushoher Favorit. Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hatte es sich seit Jahren zum Ziel gesetzt, seinen Minister Faru...


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