Dumm gelaufen: Direkt abgewählt

Politpromis ohne Stimmen – der Wähler kann so gemein sein

Am Ende aller Urnengänge stehen vor allem jene im Blickpunkt, bei denen die meisten Kreuzchen auf dem Wahlzettel gemacht wurden. Doch des Wählers Daumen zeigte bei so manchem Direktkandidaten senkrecht nach unten – egal ob Bundesminister, Bundestagsvize oder Parteichef.

Wahlversprecher oder Wahlversprechen?
Wahlversprecher oder Wahlversprechen?

»Wer Bauern quält, wird nicht gewählt«, plakatierten Bauern im Schwarzwald aus Protest gegen niedrige Milchverkaufspreise und drohten damit auch Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU). Die gewann ihren Wahlkreis Starnberg dennoch und gehört damit zur überschaubaren Zahl jener in der Ministerriege aus Berlin, die ein Direktmandat abgreifen konnten.

Leer ging Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ausgerechnet in ihrer Heimatstadt Aachen aus. In der erwartete wohl nicht nur die seit neun Jahren amtierende Chefin des Gesundheitsressorts, sondern auch der Westdeutsche Rundfunk, der sie beim Straßenwahlkampf begleitete, ein »Heimspiel«. Jedenfalls überschrieben die Journalisten ihre Reportage mit diesem Titel. Aber auch ein Heimspiel kann verloren werden – in Kombination mit dem verlorenen Ministeramt schon eine böse Niederlage. Brisant: Schmidt unterlag dem Aachener Ärztefunktionär Rudolf Henke. Henke erhielt 39 Prozent der S...


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