Sinti und Roma und die endlose Flucht

Anhörung in Köln zeichnete ein Bild alltäglicher Diskriminierung

Die Situation der Sinti und Roma in Deutschland und Europa stand im Mittelpunkt der Anhörung »Die endlose Flucht«, die am Freitag von der Europaabgeordneten der LINKEN Cornelia Ernst veranstaltet wurde.

Valeriu Nicolae vom Policy Center for Roma and Minorities zeichnete im Kölner Mediapark ein düsteres Bild von der in Europa alltäglichen Diskriminierung. Die sei geprägt von staatlich tolerierten Propagandaformen. Daher führte Nicolae zunächst einen Werbespot aus dem slowakischen Fernsehen vor, in dem eine Mutter versucht, ein Roma-Kind zu waschen. Erst mit dem Einsatz von »Ariel« gelang es ihr, aus dem dunkelhäutigen, schwarz gelockten Kind einen blonden hellhäutigen Jungen zu machen.

TV-Werbung schürt neuen Hass

In der Fernsehwerbung der bulgarischen Sozialdemokraten wird vor der Überfremdung des Landes durch Roma gewarnt. Ein Videomitschnitt von einem Fußballspiel des Klubs Rapid Bukarest belegt Hassgesänge. Bekannt sind die Folgen des jüngsten Madonna-Konzerts in Bukarest. Als die Sängerin sich gegen jede Form von Diskriminierung – auch die gegen Roma – erklärte, erntete sie Buhrufe der 60 000 Zuschauer...


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