Europa der Bürger bleibt Ziel der Linken

Anhörung in Brüssel zur Mitsprache der nationalen Parlamente bei EU-Entscheidungen

  • Kay Wagner, Brüssel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der Lissabon-Vertrag als Chance für die Linke – das hört sich zunächst befremdlich an. Dennoch war es genau diese Botschaft, die der Zuhörer von einer Anhörung im Brüsseler EU-Parlament am vergangenen Mittwoch mit nach Hause nehmen konnte. Eingeladen hatte zu der Konferenz die Linksfraktion GUE/NGL im Europäischen Parlament.

Lothar Bisky (l.) und Gregor Gysi am Mittwoch bei der Anhörung im Europaparlament
Lothar Bisky (l.) und Gregor Gysi am Mittwoch bei der Anhörung im Europaparlament

Das Thema der Anhörung lautete »Für einen demokratischeren Prozess der europäischen Integration – die partizipative Rolle der nationalen Parlamente«, und es war kein Wunder, dass der Hauptredner ein Deutscher war: Gregor Gysi, Fraktionschef der LINKEN im Bundestag, konnte darstellen, welche Bedeutung das Urteil der Karlsruher Verfassungsrichter vom Sommer auf die Zukunft des Lissabon-Vertrags haben wird. »In seiner Reichweite geht das weit über Deutschland hinaus«, hatte Lothar Bisky als Vorsitzender der GUE/NGL-Fraktion und Chairman der Anhörung zuvor schon gesagt.

Die LINKE war neben mehreren anderen Klägern gegen die Unterzeichnung des EU-Vertrags in Deutschland vor das Verfassungsgericht gezogen. Karlsruhe wies die Klage zurück, knüpfte die Ratifizierung des Abkommens aber an Bedingungen. Die bekannteste davon: Das Parlament muss bei den meisten Entscheidungen künftig seine Zustimmung geben, wenn die Bundesregierung auf EU-Eb...


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