Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Dass die Krise verheerende Auswirkungen aufs Gemüt hat, war zu befürchten. Alle – nein, fast alle; zu den Ausnahmen kommen wir noch – fast alle Menschen also müssen irgendwann die Aufforderungen zum Maßhalten, zur Bescheidenheit, zum Strammziehen des eigenen Gürtels in ihr Gehirn sickern lassen. So passiert es, dass ein kleiner slowakischer Bankräuber, nachdem er die Glaswand des Bankschalters zertrümmert hat, 20 Euro verlangt (womöglich noch in kleinen, gebrauchten, nicht fortlaufend nummerierten Scheinen). Vielleicht wollte er eigentlich 2000 Euro, aber dann fiel ihm ein, dass Krise ist und auch die Banken leiden. Das könnte einem Ackermann (nun also die Ausnahme) nicht passieren, der ungerührt weiter am ganz großen Rad dreht. Der Bankräuber jedoch verzichtete freiwillig auf jeglichen Bonus und kommt nun – ins Krankenhaus, weil sein Geisteszustand überprüft werden soll. Wer so wenig klaut, kann wohl nicht ganz von dieser Welt sein. wh

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.