»Auf Biegen und Brechen«

Arbeitsrichter wirft widerständigen Betriebsrat aus dem Amt

  • Susann Witt-Stahl
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Ein Aushang zur Personalpolitik seines Arbeitgebers am Schwarzen Brett wurde dem Betriebsrat von Acciona Airport Services Hamburg zum Verhängnis. Das Arbeitsgericht löste die Arbeitnehmervertretung kurzerhand auf. Die Betroffenen sprechen von einem »Skandalurteil«.

Das Verhältnis des siebenköpfigen Betriebsrats der 171 Beschäftigten des spanischen Bodendienstleistungsunternehmens am Standort Hamburg Airport zur Geschäftsleitung ist seit Langem angespannt: »Für die Zeit, in der wir an BR-Schulungen teilnahmen, hat der Arbeitgeber einfach unsere Löhne einbehalten«, nennt der Vorsitzende Ergün Sert ein Beispiel für die rüden Methoden des Arbeitgebers.

Der Clinch zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber – der 22 Prozent des Services am Flughafen in Hamburg-Fuhlsbüttel bestreitet und dessen Hauptkunde Air Berlin ist –, hatte bereits 2008 begonnen, als aufgrund von Personalmangel immer häufiger kurzfristige Änderungen der Einsatzpläne vorgenommen wurden. Die Anweisung »Komm mal heute Abend zwei Stunden früher«, berichtet Sert, gehörte für viele seiner Kollegen zum Normalfall.

Wie von der Arbeitnehmervertretung gefordert, wäre eine Erhöhung der Stundenzahlen für die Teilzeitbeschäftigten (darunt...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.