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Ich bin doch nicht HEY!

Vom Vertragsarbeiter zum Ausländer, für Zefanias Macamo machte der Mauerfall nichts besser

  • Ines Wallrodt
  • Lesedauer: ca. 8.0 Min.

Eines Tages bekommt er seinen alten blauen mosambikanischen Pass zurück. Die DDR gibt es nicht mehr, sagt sein Betreuer dazu. Jetzt müsst ihr alleine klarkommen. Was das bedeutet, merkt Zefanias Macamo, eben noch Vertragsarbeiter, bald: Es heißt, mit der Ausländerbehörde um einen roten Stempel zu kämpfen. Sich nachts um drei mit 500 Anderen anzustellen und um das Recht zu bitten, weitere sechs Monate bleiben zu dürfen. Denn während sich die Deutschen noch freudetrunken in den Armen liegen, wird den Vertragsarbeitern der DDR mitgeteilt, dass sie in diesem wiedervereinigten Land nichts mehr zu suchen haben. »Wir sollten alle sofort weg, weg, weg«, sagt Macamo.

Er muss seine persönliche Geschichte genauso abgespeichert haben wie den Umgang mit anderen Hinterlassenschaften der DDR. Denn beim Blick auf das ehemalige, jetzt kaum noch erkennbare Schlachthofgelände in Berlin zwischen Thaerstraße und Landsberger Allee oder die dort rostenden Üb...


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