Hochschul-Paradies Österreich

Immer mehr deutsche Studierende flüchten vor Studiengebühren und NC in die Alpenrepublik

  • Carola Frentzen, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Österreich ist ein Studenten-Paradies, quasi ein Garten Eden für junge Deutsche mit Dreier-Abitur und hochgesteckten Zielen. Denn anders als in der Heimat gibt es im Nachbarland in den meisten Fächern keine Zulassungsbeschränkungen. Als dann im vergangenen Jahr auch noch die Studiengebühren wegfielen, dachten sich Tausende junge Abiturienten von Flensburg bis Friedrichshafen: »Auf nach Österreich!« Universitätsrektoren fordern nun einen finanziellen Ausgleich von Deutschland, um die Schwemme aufzuhalten.

»Kann man dem österreichischen Steuerzahler zumuten, dass er universitäre Infrastruktur zur Verfügung stellt für weite Teile Mitteleuropas, die jetzt unser Land überfluten, weil wir gratis Studienplätze zur Verfügung stellen?« fragte der Leiter der Universität Innsbruck, Karlheinz Töchterle, kürzlich im österreichischen Rundfunk ORF. Für ihn – ebenso wie für viele seiner Kollegen – ist die derzeitige Situation nur »ein Vorgeschmack« auf das, was in den nächsten Jahren zu erwarten sei. Ohne Ausgleichszahlungen und Studiengebühren könne dem Zustrom kein Einhalt geboten werden, meint Töchterle.

Da könnte er recht haben, denn Österreich ist und bleibt für viele Deutsche eine verlockende Alternative. »In Deutschland hätte ich für das Medizinstudium einen Notendurchschnitt von 1,3 gebraucht, ich hatte aber nur 2,0. Damit hätte ich vier Jahre auf einen Studienplatz warten müssen«, sagt die 22-jährige Anna Regina Schengili aus Niede...


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