Die Kraft des Windes
Leipziger Dokumentarfilmfestival erinnert an Joris Ivens
Man nannte ihn den fliegenden Holländer – seine Freunde mit Sympathie und Bewunderung, seine Gegner mit Häme und Neid. Der holländische Dokumentarfilmregisseur Joris Ivens (1898-1989) war ein weitgereister Mann, und wohin er auch kam – auf alle Kontinente dieser Welt zu Zeiten des Kalten Krieges – drehte er Dokumentarfilme, die durch ihre enorme soziale Genauigkeit und unbestechliche, behutsame und geduldige Menschenbeobachtung überzeugten.
Er hatte in Holland als Amateurfilmer mit eigener beweglicher Handkamera begonnen und mit seinen Filmen »Die Brücke« und »Regen« (noch stumm und in Schwarz-Weiß) sofort europäische Aufmerksamkeit erregt. Fortan zählte man seine Filme zur Avantgarde der Weltfilmkunst, weil sie das noch junge Medium um unkonventionelle Bilder von einer alltäglich-banalen Umwelt bereicherten. Schon bald öffnete Ivens seinen Blick für soziale Belange, für Arbeitswelten, für schiere körperliche Tätigkeit...
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