Das Millionengrab von Lübeck

Der Flughafen Blankensee war ein Prestigeprojekt. Doch die Pläne der Stadt gingen nicht auf

  • Dieter Hanisch, Lübeck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Hansestadt Lübeck steht in finanzieller Hinsicht das Wasser bis zum Hals. Bei aktuell 176,2 Millionen Euro Schulden für den laufenden Verwaltungshaushalt ist es ein Wunder, dass das Innenministerium in Kiel als kommunale Finanzaufsicht bisher noch nicht eingegriffen hat. Und das Desaster spitzt sich noch weiter zu, weil die Stadt allem Anschein nach auf der Bewirtschaftung des Flughafens Blankensee sitzen bleibt.

Das Millionengrab hat einen Namen: Blankensee. Lübecks kleiner Regional-Airport ist zwar so etwas wie ein infrastruktureller Prestige-Leuchtturm, doch seit Nutzung als Verkehrsflughafen hat er noch nie Gewinn abgeworfen und ist damit quasi ein Luxusproblem. Das Geschäftsjahr 2007/2008 wurde mit einem Minus von knapp über sechs Millionen Euro beendet. Die Zukunft des Flugplatzes ist auch wegen dieser Zahlen zum Streitpunkt geworden. Nicht nur städtische Subventionen sind in das Objekt geflossen.

Auch das Land hat in den vergangenen zehn Jahren bereits viel Geld gegeben und für Investitionen im Sicherheitsbereich über neun Millionen Euro Steuergelder bewilligt. Jetzt, wo Lübeck finanziell auf dem letzten Loch pfeift, rufen die Flughafen-Fürsprecher wieder nach Unterstützung aus dem Landesetat. Doch der ist selbst bis an die Schmerzgrenze angespannt.

Lübecks SPD-Bürgermeister Bernd Saxe will den defizitären Flughafen noch weiter ausbauen, u...


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