Banken auf der Anklagebank

Französische Städte gehen gegen skrupellose Geldhäuser vor

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Auch in Frankreich haben sich zahlreiche Kommunen mit hochriskanten Kreditgeschäften verspekuliert. Eine Stadt folgt nun dem Vorbild mehrerer deutscher Gemeinden und klagt gegen die Deutsche Bank.

Die Deutsche Bank gewährte der Stadt Saint-Etienne im Zentralmassiv vor Jahren einen Kredit über 20 Millionen Euro, der bis 2022 läuft und zur Zeit mit 4,3 Prozent verzinst ist. Doch da dieser Kredit an Fonds gekoppelt ist, deren Wert durch die Finanzkrise ins Bodenlose stürzte, sollen sich im nächsten Jahr die fälligen Zinsen auf 24 Prozent erhöhen. »Wir werden die Deutsche Bank verklagen, weil sie uns seinerzeit nicht ausreichend über die Risiken dieser komplizierten Kreditkonstruktion informiert hat«, kündigte jetzt Bürgermeister Maurice Vincent an. »Und wir beabsichtigen, in gleicher Weise auch gegen andere Banken vorzugehen.«

Im Fadenkreuz steht vor allem die französische Geschäftsbank Dexia, auf die allein 55 Prozent der Kreditsumme von 400 Millionen Euro entfallen, die Saint-Etienne aufgenommen hat. Die Geldhäuser hätten sich strafbar gemacht, weil sie wissen mussten, dass sein Amtsvorgänger nach geltendem Kommunalrecht gar kein...


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