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Vor der ukrainischen Präsidentenwahl: Lokalaugenschein in Donezk

  • Hannes Hofbauer, Donezk
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Am 17. Januar 2010 wählt die Ukraine einen neuen Präsidenten. Dass es der alte sein wird, ist fünf Jahre nach der »Orangen-Revolution«, aus der Viktor Juschtschenko als Sieger hervorging, höchst unwahrscheinlich.

»Ich höre jedem zu«, verspricht Kandidat Janukowitsch (oben). Die Werber seines Rivalen Jazenjuk laden ins Militärzelt ein (unten).
»Ich höre jedem zu«, verspricht Kandidat Janukowitsch (oben). Die Werber seines Rivalen Jazenjuk laden ins Militärzelt ein (unten).

Von den Präsidentschaftswahlen ist Ende September in den Straßen des ostukrainischen Kohlereviers noch nicht allzu viel zu bemerken. Ursprünglich hätte die als sicher geltende Ablösung Viktor Juschtschenkos, dem Meinungsumfragen im Herbst 2009 nur noch eine Unterstützung von drei Prozent im Wahlvolk bescheinigen, bereits stattfinden sollen. Juschtschenko gelang es aber durch eine eigenwillige Auslegung der Verfassung, den mit großer Mehrheit in der Werchowna Rada, dem Parlament, bereits auf den 25. Oktober 2009 datierten Wahltermin zu kippen und seine Amtszeit nochmals um ein gutes Quartal zu verlängern – um Zeit für den Wahlkampf seines Schützlings Arseni Jazenjuk zu gewinnen.

Über dem Boulevard Artjom, benannt nach dem bekanntesten lokalen Arbeiterführer aus Sowjetzeiten, wehen Werbebänder der »Blauen« mit dem Konterfei ihres Parteiführers Viktor Janukowitsch. Hier in Donezk, der größten Stadt des ostukrainischen Industriegebiet...


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