Im wilden Wald der Franken

Wo bis zum 9. November eine Grenze Deutschland trennte, lassen sich heute ganz neue Grenzerfahrungen machen. Seit einigen Monaten verbindet ein neues großes fränkisch-thüringisches Wanderkreuz die Republik.

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.
Verirren kann man sich hier kaum. Die Wanderwege wurden in den letzten Monaten neu ausgeschildert und markiert.
Verirren kann man sich hier kaum. Die Wanderwege wurden in den letzten Monaten neu ausgeschildert und markiert.

»Wollt ihr nicht doch ein Lunchpaket mitnehmen?«, fragt Kristina Wimmer mit treusorgendem Blick, während wir die Rucksäcke schultern. »Ein bissel anstrengend wird es schon!« Einfach wohltuend, wie einen die junge Wirtin des kuscheligen Hotels Am Rosengarten in Bad Steben betüddelt. Als passionierte Nordic Walkerin weiß sie halt, was ein Hungerast ist. Aber hatte sie nicht beim Frühstück gesagt, die Wandertour durchs Höllental sei alles andere als ein Höllentrip. Eher etwas für die Seele! Wir wollen ja heute nicht zum 794 Meter hohen Döbraberg hinauf- kraxeln, dem höchsten Berg im Frankenwald.

An der Selbitzbrücke in Untereichenstein, an der bis 1989 die deutsch-deutsche Grenze verlief, warten schon zwei reifere Herren: Robert Strobel und Werner Stöcker. Beide stellen sich als Bürgermeister a. D. vor. Der eine stammt aus dem thüringischen Blankenstein, der andere aus dem fränkischen Naila. Der eine diente mal der Einheitspartei Ost, der...


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