Letzter Ausweg Campingplatz

Immer mehr Menschen können eine Wohnung nicht mehr bezahlen

  • Susanne Rytina, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Viele kennen das nur aus dem Fernsehen: Wegen der Krise verloren in den USA viele Menschen ihr Haus und leben seitdem in Wohnwagen an den Stadträndern. Doch auch in Deutschland gibt es solche Schicksale.

Abtsgmünd. Wenn Horst Triebisch um 5.30 Uhr aufsteht, führt ihn sein erster Gang im Jogginganzug zum Sanitärhaus des Campingplatzes. Dort duscht er und macht sich für die Arbeit fertig. Triebisch ist 44. Schon seit vier Jahren wohnt er in einem Wohnwagen in Abtsgmünd am Rande der Schwäbischen Alb.

»Ich bin auf keinen grünen Zweig mehr gekommen«, sagt Triebisch. Dabei arbeitet er von früh bis spät in einem Zeltbauunternehmen, wo er schwere Zeltplanen verpackt. Abends hilft der gelernte Metzger noch in der Küche einer Wirtschaft. Doch das Gehalt reichte nach der Scheidung hinten und vorne nicht.

Miete, Kinder, Krankheit

Eine günstige kleine Wohnung habe er nicht gefunden, erzählt er: Mehr als 500 Euro zahlte er für zwei Zimmer, 52 Quadratmeter. Und das bei nur 1100 Euro netto. Davon gingen 350 Euro für den Unterhalt seiner vier Kinder ab, 100 Euro für das Abstottern eines Kredits und auch noch Kosten für teure Medikamente, die er gegen M...


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