Geldnöte

Berlin stellt alles in den Schatten. Jubel und Begeisterung, wohin er auch kommt. Ovationen in Ifflands National-Theater am Gendarmenmarkt, wo man ihm zu Ehren die »Braut von Messina« spielt. Auch am dritten Abend seines Aufenthalts sitzt er in der Loge und erlebt gerührt, wie das Publikum, hingerissen von seiner Gegenwart, ihn stürmisch feiert. Ein paar Tage später, nach der Vorstellung von »Wallensteins Tod«, dasselbe Bild. »Durch Ihren Einfluss«, wird seine Frau Charlotte später an Iffland schreiben, »hat Schiller zum ersten Mal in Berlin das belohnende Gefühl genossen, für eine Nation gearbeitet zu haben.«

Im Mai 1804 ist Schiller noch einmal auf Reisen. Er ist krank, sehr krank, seine Frau schwanger. Das preußische Königshaus bietet ihm dreitausend Reichstaler, wenn er nach Berlin zieht. Noch nie hat man ihm ein solches Angebot unterbreitet. Er überlegt lange, entscheidet sich dann aber doch für Weimar, wo er im eigentlichen Sinne...


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