Was wusste der Finanzminister?

In Hessen wurden vier unliebsame Steuerfahnder mit fadenscheinigen psychiatrischen Gutachten ruhig gestellt

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Nach einem Gerichtsurteil vom Dienstag nimmt der Skandal um zwangspensionierte hessische Steuerfahnder eine neue Wendung. Kurz nach Bekanntwerden des Urteils wurde gegen Hessens Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU) Strafanzeige gestellt.

Diese Geschichte bietet genug Stoff für einen packenden Psychothriller. Die unglaubliche Story begann im Jahre 2001 in der Bankenmetropole Frankfurt am Main. Damals sorgte eine interne Verfügung für Aufregung. Hessische Finanzbeamten sollten demnach alle Geldtransfers ins Ausland unter 500 000 D-Mark ignorieren. Viele Steuerfahnder reagierten erbost, denn auch im Finanzministerium hätte bekannt sein müssen, dass Steuerhinterzieher größere Beträge stückeln, bevor sie diese ins Ausland transferieren. Kaum jemand überweist die Millionen direkt auf Luxemburger Konten. Doch warum legte die CDU-geführte Landesregierung den eigenen Beamten Steine in den Weg? Einige vermuteten, dass man in der Landesregierung fürchtete, allzu eifrige Finanzbeamte könnten den Bankenstandort Frankfurt gefährden. Insbesondere das Finanzamt Frankfurt V machte immer wieder mit Fahndungserfolgen von sich reden. So kamen die Frankfurter Fahnder auch Commerzbank und D...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.