Das Interview

  • Mathias Wedel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mancher Ostdeutsche weiblichen oder männlichen Geschlechts läuft in diesen Tagen bekümmert umher, sofern er älter als 19 Jahre ist. Das sind jene Exemplare, die bei der fünfländerweiten Volksbefragung schnöde übergangen wurden: »Was haben Sie in der Nacht vom 9. November gemacht?«, war die einmalig investigative Fragestellung aller Westsender, die den Ostlern nachträglich Euphorie oder Rührung oder beides auf die verlebten Gesichter zaubern sollte.

Wer bei der Fragerei übergangen wurde, grübelt: Was liegt bei den Behörden gegen mich vor? Ist birthlermäßig doch was im Busche? Habe ich in der Kneipe abfällig über Bundeshotte Köhler geredet? Oder wurde ich beim Gottesdienst zum 3. Oktober vermisst?

Man kann diese Menschen trösten: Ihr seid bestimmt im nächsten Herbst dran! Dann heißt die Frage »Was haben Sie am Tag der Wiedervereinigung gemacht?« und die Antwort darf keinesfalls lauten: gekotzt. Man sollte sich schon heute eine nette Form...


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