Lohndumping, Arge, Stralsund

Stralsunder Arge klagt gegen Lohndumping

  • Velten Schäfer, Schwerin
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Beim Kampf gegen Lohndumping ist von der neuen Bundesregierung wenig zu erwarten. Im Nordosten zieht mit der Stralsunder Arge nun eine Behörde in die Schlacht, die Hungerlöhne bisher subventionierte. Es gibt mehr als 50 »Fälle« – allein im Einzugsbereich Stralsund.

Autofahren und ein bisschen »Taschengeld« dafür bekommen – wer wollte das nicht? Heiko Warmbold kann die Aufregung nicht verstehen. Der Anwalt vertritt vor dem Stralsunder Arbeitsgericht seit Donnerstag einen Gastronomen, der seinen Beschäftigten Dumpinglöhne gezahlt hat. Zwischen 1,43 Euro und 2,86 Euro soll sich in seiner inzwischen verkauften Pizzeria das Lohngefüge für Fahrer und Köche bewegt haben, brutto versteht sich. Den Rest sollten sie sich vom Amt holen.

Die Arge zahlte zunächst auch geduldig, doch irgendwann rechnete jemand nach – und dann reichte es dem lokalen Behördenchef Peter Hüfken. Er war nicht länger bereit, vom Geld der Steuerzahler den Goldesel für die »Wirtschaft« zu spielen und zog vor Gericht. 11 000 Euro seien in dem Pizzeria-Fall zu viel gezahlt worden, die will er jetzt zurück. Eine gütliche Einigung scheiterte. Der Anwalt des Gastronomen ging nicht auf eine Zahlung von 75 Prozent der Summe ein. ...


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