Mehr Mut zur Wildnis

NABU: Verzicht auf Nutzung ist kein Luxus, sondern Kulturaufgabe

  • Wolfgang Ewert
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Bis 2020 sollen zwei Prozent der Landesfläche Deutschlands zu Wildnisgebieten werden. Aktuell ist der Anteil jener Flächen, wo die Natur sich selbst überlassen bleibt, nur halb so groß. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg fordern daher von der Bundesregierung »mehr Mut zur Wildnis« und ein zügiges Umsetzen der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt.

Wer von anderen Staaten den Schutz der Regenwälder und den Verzicht auf die Nutzung ihrer Ressourcen verlangt, sollte zu Vergleichbarem auch im eigenen Land bereit sein. Tatsächlich jedoch wurde in den Industrieländern bis in die Gegenwart alles unternommen, um Wildnis zu verhindern, führt die intensive Nutzung der Landschaft auch heute noch zur Ausrottung heimischer Arten. Wenn es um Naturschutz ging, so stand bislang der Schutz der Kulturlandschaft im Vordergrund. Erst in jüngster Zeit steht die Schaffung von Wildnisgebieten auf der Tagesordnung, erläutert NABU-Vizepräsident Christian Unseld.

Dabei zeigt die vom Naturschutzbund mitbegründete Stiftung in Brandenburg beispielhaft, dass und wie Wildnis erfolgreich wiederhergestellt werden kann. Mehr als acht Prozent der märkischen Landesfläche beträgt der Anteil ehemals militärisch genutzter Flächen – weitgehend unzerschnittene Landschaften und damit prädestiniert für die Entwickl...


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