Müller: Soli soll bleiben

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Berlins SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzender Michael Müller hat eine Abschaffung des Solidaritätszuschlages abgelehnt. »Ich persönlich würde bei dem Solidaritätszuschlag bleiben. Das ist nach wie vor ein wichtiges Steuerungs- und Finanzierungsinstrument«, sagte Müller am Montag bei einem Besuch des Hauptstadtbüros der dpa. Das sei aber noch keine abgestimmte Position in der SPD-Fraktion, die sich am 8. Dezember mit dem Thema beschäftigen wird.

Müller widersprach damit der Position von Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos), der sich nach dem Urteil des niedersächsischen Finanzgerichtes wiederholt für eine Abschaffung des »Soli«, eine Zusatzabgabe von derzeit 5,5 Prozent auf die Einkommenssteuer, ausgesprochen hat. Die SPD-Finanzpolitiker diskutierten dieses Thema durchaus kritisch, sagte Müller. »Aber so weit wie der Finanzsenator sind wir noch nicht.«

Wenn man den Solidaritätszuschlag abschaffe, müsse man überlegen, wie man die große Lücke bei den Einnahmen für den Bundeshaushalt anders füllen wolle, sagte Müller. »Wir kritisieren die versprochenen Steuersenkungen der schwarz-gelben Bundesregierung, die den finanziellen Druck so auf die Länder weitergeben. Wenn auch noch der Soli wegfällt, ist die Einnahmenlücke sehr groß. Deshalb ist eine Abschaffung des Solidaritätszuschlages noch nicht ausgereift.« Das niedersächsische Finanzgericht hatte den 1991 erstmals eingeführten und seit 1995 dauerhaft erhobenen Solidaritätszuschlag als verfassungswidrig eingestuft. Ob er dies tatsächlich ist, soll nun das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe klären.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal