Der überlegt hergestellte Mann

»Jacke wie Hose« von Manfred Karge am Berliner Ensemble

  • Christoph Funke
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine Frau stellt sich der Geschichte. Ordnet sich einem Geschehen unter, das sie nicht beeinflussen kann und eigentlich auch nicht will. Und drückt doch Jahrzehnten politischen Geschehens in Deutschland ihren Stempel auf. Weil sie in schwierigen Zeiten nach dem Tod des Mannes als Frau nicht überleben kann, wechselt sie Identität und Geschlecht. Das ändert den Blick auf Weltwirtschaftskrise, Faschismus, Krieg, Nachkrieg – was geschehen und sattsam bekannt ist, erscheint plötzlich fremd.

Die Frau in Männerkleidern sieht, empfindet, handelt anders, baut eine neue Geschichte zusammen. Manfred Karge hat sie aufgeschrieben, in dem Monolog »Jacke wie Hose«, uraufgeführt 1982 in Bochum mit Lore Brunner, danach am Berliner Ensemble (mit Carmen-Maja Antoni), in Schwerin (mit Lore Tappe) und an vielen Bühnen dieser Welt. Nun die Rückkehr ins Berliner Ensemble, auf die Probebühne.

Unter der Regie des Autors spielt Swetlana Schönfeld Max Geri...


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