Später Mauerfall am Blocksberg

Eine fröhliche Wandererschar setzte vor 20 Jahren die Öffnung des Brockengipfels durch

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im Tal waren alle Grenzen offen, der Brocken aber war Anfang Dezember 1989 noch dicht – bis 800 Wanderer auch auf dem höchsten Berg im Harz die Mauern durchlässig machten.

Ausgelassene Stimmung: Der Brockengipfel am 3. Dezember 1989
Ausgelassene Stimmung: Der Brockengipfel am 3. Dezember 1989

Die Zeit war vorbei, da halbherzige Zugeständnisse die Gemüter beruhigt hätten. Die Straße zum Brocken, so hatte der Rat des Kreises Wernigerode in der Zeitung verlautbart, solle umgehend geöffnet werden; der Gipfel aber bleibe vorerst zu. Den Menschen, die sich am Morgen des 3. Dezember 1989 auf Einladung des Neuen Forums in Ilsenburg und Schierke versammelten, reichte das nicht. »Wir durften in den Westen, aber nicht auf den Brocken«, sagt Christoph Ulrich, heute Vorsitzender des Harzklubs Rübeland: »Das konnte man keinem erklären.«

Abhöranlagen auf der Kuppe

Ulrich war einer von 800 Wanderern, die an jenem Sonntagmorgen zum Gipfel aufbrachen – einem Gipfel, den er noch nie betreten hatte. Der Ingenieur war 1962 aus dem Erzgebirge in den Harz gezogen, ein Jahr, nachdem dessen höchste Erhebung für Wanderer gesperrt worden war. Zuvor war die Besteigung des direkt an der Grenze zur Bundesrepublik gelegenen Berges mit Passierschein...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.