Die Enttäuschten setzen Zeichen

Friedensbewegung in den USA kritisiert den Friedensobelpreisträger

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Das Schild, das Diane Brzywczy in den stockdunklen kalten Abend reckt, enthält nur das eine Wort »Disappointed!«. Die USA-Friedensbewegung ist tief enttäuscht über Präsident Obama.

In einer halben Stunde wird Obama, der sich – von Sicherheitsbeamten bewacht – einen Steinwurf entfernt vermutlich gerade seine Krawatte zurechtbindet, seine Afghanistan-Rede halten. »Es reicht«, sagt die 61-jährige Diane Brzywczy, »diese sogenannten Antiterrorkriege haben mehr Opfer gekostet als die Terroranschläge zusammen.« Brzywczy stammt aus Highland Falls, einem 3700-Seelen-Örtchen, zwei Fahrstunden nördlich von New York. Zeit, den Sticker abzukratzen

Die Straße führt direkt zum Haupteingang der abgeschotteten Militärakademie West Point. Dorthin marschiert Diane zusammen mit 300 weiteren Angehörigen diverser Friedens- und Antikriegsgruppen aus der Region, »um ein Zeichen zu setzen«, wie sie sagt. Alle Altersgruppen sind vertreten, wenngleich die ältere Generation um die 60 und darüber dominiert. »Get out now«, Abzug jetzt, rufen einige, »jobs, not bombs« heißt es auf einem Transparent.

Die Demonstranten machen nach ei...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.