Friedensnobelpreisträger auf dem Kriegspfad

Afghanistan: Obama schickt mehr Truppen / Deutschland will Beihilfe ausweiten / Untersuchungsausschuss eingesetzt

US-Präsident Barack Obama hat in der Nacht zum Mittwoch seine neue Afghanistan-Strategie bekannt gegeben. Um die erstarkten Taliban zurückzuschlagen, schickt er bereits Anfang nächsten Jahres 30 000 zusätzliche US-Soldaten an den Hindukusch. Auch verlangt er mehr Einsatz von den Verbündeten. Gestern konstituierte sich der Verteidigungsausschuss des Bundestages zum Untersuchungsausschuss. Gegenstand: Der Bombenangriff vom 5. September bei Kundus.

US-Medien sprachen von der wohl wichtigsten sicherheitspolitischen Weichenstellung seit Jahren. Wenn die Truppenaufstockung im Sommer 2010 abgeschlossen ist, werden in Afghanistan mehr als 100 000 US-Soldaten kämpfen.

Der Oberbefehlshaber der internationalen Truppen in Afghanistan, US-General Stanley McChrystal, begrüßte die Marschbefehle. Der Präsident – er wurde in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, für »seine außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken« – habe ihn mit einer »klaren militärischen Mission sowie den notwendigen Ressourcen« ausgestattet, sagte McChrystal in Kabul. Auch NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen scheint elektrisiert. »Das Bündnis und unsere Partner werden mehr tun, wesentlich mehr«, sagte er. 2010 würden die Verbündeten der USA »mindestens 5000 zusätzliche Soldaten entsenden, möglicherweise ein paar Taus...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.