Panikmache oder reale Gefahr?

Stefan Etgeton über gefälschte Medikamente in Apotheken und Internet

Dr. Stefan Etgeton ist Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Ernährung beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) e.V.
Dr. Stefan Etgeton ist Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Ernährung beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) e.V.

ND: EU-Kommissar Verheugen behauptet, in Europa seien massenhaft gefälschte Medikamente im Umlauf. Ist das Panikmache oder eine reale Gefahr?
Etgeton: Die Daten sind ja Befunde des Zolls, die Fälschungen haben offenbar tatsächlich zugenommen. Der Arzneimittelmarkt ist ein hoch lukrativer Markt. Dass sich hier auch die organisierte Kriminalität tummelt, verwundert nicht.

Welche Medikamente werden besonders häufig kopiert?
Potenzmittel wie zum Beispiel Viagra werden besonders häufig nachgemacht. Das Zentrallabor der Deutschen Apothekerschaft hat kürzlich aber auch das rezeptpflichtige Grippemittel Tamiflu ohne Rezept im Internet bestellt, erfolgreich. Und dann gibt es den ganzen Bereich der Anabolika, also der Medikamente, die zum Muskelaufbau dienen, die auch in der Regel rezeptpflichtig sind, aber gern ohne Rezept bestellt und dann auch eingenommen werden. Wo Menschen sich selbst im Graubereich der Legalität bewegen, ist das natürlich ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.