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Erinnerungsarbeit tut weh, heißt es gelegentlich. Das weiß momentan niemand besser als Lech Walesa. Bei den Gedenkfeierlichkeiten am 9. November in Berlin war es die Aufgabe des früheren polnischen Streikführers, Solidarnosc-Vorsitzenden und Staatspräsidenten, den ersten von tausend Dominosteinen umzustoßen. Damit sollte der Mauerfall vor zwanzig Jahren symbolisch nachgestellt werden. Zwar war es kein echter Stein, sondern nur ein Styropor-Block, eigentlich also keine Herausforderung für einen ehemaligen Werftarbeiter. Aber Walesa geriet während seiner Aktion in Konflikt mit einer TV-Kamera. Seitdem plagen ihn Rückenschmerzen. Wenn da mal nicht höhere Gewalt im Spiel war. Walesa ist bekanntlich ein gläubiger Katholik. Der Mauerfall war seiner Ansicht nach zur Hälfte Gottes Stellvertreter auf Erden zu verdanken. Und in der Bibel heißt es: »Die Peitsche für das Pferd, der Zaum für den Esel und der Stock für den Rücken der Toren.« (Sprüche 26,3) jrs

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