Ihr zweiter Vorname ist Maria

Andrea Nahles geht der SPD-Misere und ihrem eigenen Erfolg nach

Zum ersten Mal seit der für die SPD desaströsen Bundestagswahl hat sich ein Mitglied der engeren Parteiführung in einem Buch ausführlich über die Ursachen der politischen Katastrophe geäußert. Andrea Nahles, Generalsekretärin der Partei, hat dies übernommen.

Neugierig hat die politische Öffentlichkeit das erste Buch von Andrea Nahles erwartet, in der Vergangenheit mehrfach Schlüsselfigur in den internen Auseinandersetzungen der Parteiführung. Am Donnerstag stellte die 39-Jährige es vor, »Frau, gläubig, links« (Pattloch-Verlag, ISBN 978-3-629-02239-4), und schnell waren anschließend die ersten Schlagzeilen zu lesen: »Nahles rechnet mit Schröder und Müntefering ab.«

Tatsächlich sucht die SPD-Politikerin die Ursache für die Misere ihrer Partei in der Politik der letzten Regierungsjahre; die Abrechnung mit der Agendapolitik erfolgt jedoch sehr moderat und im verschämten Eingeständnis, dass sie selbst den neoliberalen Kurs trotz anfänglicher kritischer Zwischenrufe mitgetragen hat. So wie auf dem jüngsten Parteitag in Dresden die gesamte neue Parteiführung, geht Nahles nicht über die Identifizierung angeblicher Mängel bei de...


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