Weihnachtspaket vom Staatsratsvorsitzenden

In Hamburgs Zachäus-Kirche steht eine Krippe, die Erich Honecker einst Helmut Schmidt schenkte

  • Thomas Morell, epd
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Jahrelang wusste kaum jemand, woher die Weihnachtskrippe in der Hamburger Zachäus-Kirche stammt. Erst 1989 gab die Gemeinde den Absender bekannt: Erich Honecker.

Fand bei Schmidts keinen Platz: Honeckers Weihnachstkrippe
Fand bei Schmidts keinen Platz: Honeckers Weihnachstkrippe

Hamburg/Berlin. Andächtig faltet Maria die Hände vor dem kleinen Jesuskind in der Krippe, mit einem glückseligen Lächeln steht Josef daneben. Äußerlich zeigt die holzgeschnitzte Weihnachtskrippe der Zachäuskirche in Hamburg-Langenhorn nichts Auffälliges. Doch ihre Herkunft ist durchaus außergewöhnlich: Einst gehörte sie dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker.

Weihnachten 1983 erhielten der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt und seine Frau Loki ein besonderes Geschenk aus Ost-Berlin. Der DDR-Staatsratsvorsitzende und SED-Parteichef Honecker schenkte ihnen eine Weihnachtskrippe aus hellem Holz. Neben Maria, Josef und dem Krippenkind fanden sich zwei Hirten, drei Schafe und drei Könige. Geschnitzt worden waren sie im Erzgebirge.

Zwei Jahre zuvor hatten sich Schmidt – damals noch Kanzler – und Honecker am Werbellinsee nördlich von Be...


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