Die Armut ist gleicher geworden

Forschungsinstitut der Bundesanstalt für Arbeit präsentierte Hartz-IV-Bilanz

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

»Fünf Jahre Hartz IV« – das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zog am Dienstag Bilanz. Die Zahlen belegen, dass der Ausstieg aus Hartz IV nur selten gelingt und zahlreiche Gruppen beinahe unvermittelbar sind.

Als die umstrittene Arbeitsmarktreform am 1. Januar 2005 in Kraft trat, war das gleichbedeutend mit einem Paradigmenwechsel. Unter dem Motto »Fordern und Fördern« wollte man die Arbeitslosen zu einem »eigenverantwortlichen und autonomen Handeln« befähigen, schreibt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in seiner Bilanz. Und wirklich, in dieser Hinsicht war der Reform ein zweifelhafter Erfolg beschieden. Wie IAB-Direktor Joachim Möller am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Berlin betonte, habe Hartz IV »den Druck erhöht«. So seien die Job-Bewerber heute viel »williger« als früher. Was Möller nicht sagte: Die rigide Sanktionspraxis der Jobcenter sowie die Aussicht auf ein Leben mit Hartz IV macht viele Arbeitslose erpressbar.

Dass Hartz die Menschen dazu bringt, für wenig Geld zu arbeiten, bestreitet auch das IAB nicht. Nach Angaben des Instituts verdient jeder Zweite, dem der Ausstieg aus Hartz IV gelingt, zunächst...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.