Wie aus Gerlinde Stobrawa IM »Marisa« wurde

Landtagsabgeordnete der Linkspartei erhielt Stasi-Unterlagen und veröffentlicht sie im Internet

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Stobrawa trat als Vizepräsidentin des Landtags zurück.
Stobrawa trat als Vizepräsidentin des Landtags zurück.

»Der Parteisekretär des Rates des Bezirkes ist ein ›Arsch‹. Der Parteigruppenorganisator ist ein dummes Schwein und nicht wert, angesprochen zu werden. Die Parteiversammlungen sind ›totaler Ruß‹, nur sinnlose Zeitverschwendung, da nie etwas Vernünftiges dabei herauskommt.«

Diese Äußerungen ihres damaligen Stellvertreters soll die Landtagsabgeordnete Gerlinde Stobrawa (Linkspartei) an das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) weitergegeben haben – im April 1988, als sie Abteilungsleiterin für Jugendfragen, Körperkultur und Sport beim Rat des Bezirkes Frankfurt (Oder) war. Die deftigen Sätze sind in den vergangenen Tagen und Wochen in Zeitungen zitiert worden, waren in abgedruckten Kopien einer Akte zu lesen, die ein Oberleutnant der Abteilung XX/2 anlegte. Als Quelle ist IMS (Inoffizieller Mitarbeiter Sicherheit) »Marisa« angegeben.

Während Journalisten diese und andere Schriftstücke aus der Stasi-Unte...


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