Steinmeier mit befleckter Weste

Ehemaliger Außenminister gerät in der Kundus-Affäre stärker unter Druck

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Als zwei amerikanische Kampfflugzeuge auf Anforderung der Bundeswehr zwei entführte Tanklastzüge bombardierten, war ein Vertreter des Auswärtigen Amtes im nahegelegenen Kundus. Trotzdem will der damalige SPD-Außenminister Steinmeier keine »exklusiven Kenntnisse« über den Angriff mit 142 Toten gehabt haben.

Die Medienberichte kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Gerade hatte Parteichef Sigmar Gabriel verkündet, die SPD wolle nun wieder eine Friedenspartei sein, da werden Vorwürfe laut, wonach Außenminister Steinmeier sehr früh Kenntnisse über zivile Opfer des Luftangriffes von Kundus vorgelegen hätten. Doch Steinmeier dementiert: Das damals unter seiner Leitung stehende Ministerium habe »keine exklusiven Kenntnisse gehabt«, so Steinmeier gegenüber der »Frankfurter Rundschau« vom Dienstag. Das ist erstaunlich, war doch der Vertreter des Auswärtigen Amts, Burkhard Ducoffre, zur fraglichen Zeit in Kundus. Zwar hatte Steinmeier nach dem Bombardement vom 4. September stets betont, dass zivile Opfer nicht ausgeschlossen seien, jedoch erwähnte er die Berichte seines Mitarbeiters Ducoffre mit keinem Wort.

Dabei ist Ducoffre nicht irgendwer, sondern der zivile Leiter des Feldlagers in Kundus. In dieser Eigenschaft schickte er laut »Spieg...


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