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Was bleibt von Dingen, die verschwinden?

Jenny Erpenbeck über die kommunistische Utopie ihrer Großeltern, den Untergang der DDR und die Brüchigkeit der Erinnerung

»Die Dinge verschwinden, wenn ihnen die Existenzgrundlage entzogen wird, so als hätten auch sie einen Hunger, der gestillt werden muss«, schreibt Jenny Erpenbeck in ihrem jüngsten Band »Dinge, die verschwinden«. Das Verschwinden der DDR vor 20 Jahren und fast aller ihr zugeordneten »Dinge« mag Jenny Erpenbeck zu ihren Reflexionen veranlasst haben. Wohl auch Erlebnisse aus ihrem unmittelbaren biografischen Umfeld. Die Tochter des Physikers, Philosophen und Schriftstellers John Erpenbeck und der Arabisch-Übersetzerin Doris Kilias entstammt einer prominenten Familie kommunistischer Intellektueller: Fritz Erpenbeck, ihr Großvater, Begründer der Zeitschrift »Theater der Zeit«, und Hedda Zinner, ihre Großmutter, waren prominente DDR-Autoren. Nach ihrem Abitur an einer Berliner Oberschule 1985 absolvierte Jenny Erpenbeck eine zweijährige Lehre als Buchbinderin und von 1988 bis 1990 studierte sie Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1990 wechselte sie zum Studium der Musiktheaterregie (u.a. bei Ruth Berghaus, Heiner Müller und Peter Konwitschny) an die Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieses Studiums 1994 arbeitete sie einige Zeit als Regieassistentin und später als selbstständige Regisseurin an verschiedenen Opernhäusern in Deutschland und Österreich. Als Schriftstellerin erlebte Jenny Erpenbeck mit ihrer 1999 erschienenen »Geschichte vom alten Kind« einen sensationellen literarischen Erfolg. Auch ihre nachfolgenden Bücher »Tand« (2001), »Wörterbuch« (2004) und »Heimsuchung« (2008) wurden in viele Sprachen übersetzt. Vielfach preisgekrönt, unter anderem 2001 mit dem Preis der Jury beim Ingeborg-Bachmann Wettbewerb in Klagenfurt, zählt Jenny Erpenbeck heute zu den wichtigsten deutschen Autorinnen der jüngeren Generation.

ND: Frau Erpenbeck, Sie wurden 1967 in Berlin geboren und haben gewissermaßen schon »zwei Leben« gelebt: die ersten rund zwanzig Jahre in der DDR, die zweiten in der Bundesrepublik. Wie nahmen Sie 1989 den politischen, gesellschaftlichen und vor allem auch kulturellen Bruch auf? Erpenbeck: Ich hatte damals das Gefühl, dass sich die Traditionen, auf die man sich bezieht, grundlegend ändern. Zu der ...

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