Schimmel, Zugluft und Rendite

In Hamburg-Steilshoop lässt das Immobilienunternehmen Gagfah die Mieter frösteln und die Heuschrecke Fortress verdienen

  • Volker Stahl, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.
Martin Kersting kämpft nicht nur im Stadtteilbeirat gegen die unhaltbaren Zustände in den Gagfah-Häusern, er hat auch ein Buch über Steilshoop geschrieben.
Martin Kersting kämpft nicht nur im Stadtteilbeirat gegen die unhaltbaren Zustände in den Gagfah-Häusern, er hat auch ein Buch über Steilshoop geschrieben.

»Attraktiver Wohnraum, innovativer Service – Erfahrung und Zuverlässigkeit sind unsere Stärken«, säuselt eine sonore Männerstimme Anrufern im Auftrag der Gagfah ins Ohr, die in der Warteschleife landen. Über diese Ansage können die Mieter des größten Wohnraumanbieters im Hamburger Stadtteil Steilshoop nur müde lächeln – wenn ihnen überhaupt noch danach zumute ist. Undichte Fenster, heruntergekommene Treppenhäuser, penetranter Uringeruch, Graffiti-Schmierereien – kurzum: Sanierungsstau. Wer in der Großsiedlung zwischen Edwin-Scharff-Ring, Gründgensstraße und Borchersring in einem Gagfah-Haus lebt, hat oft Grund zur Klage.

Volltreffer im Häuser-Quiz

»Heizung in der Küche kaputt, Fenster undicht, Wasserkasten im WC defekt. Hausmeister sagte: Da passiert ja nicht viel«, notierte das Mieterpaar Michael Gessner und Sabine Gessner-Schulzke in einer vom Mieterverein verteilten Beschwerdeliste. »Wir wohnen seit drei Jahren hie...


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