Das Eigene in fremder Welt

Zafer Senocak führt in die Wirren von 1960 in der Türkei

  • Lilian-Astrid Geese
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Lyrisch, detailreich und eminent politisch: Zafer Senocak erzählt in seinem jüngsten Roman »Der Pavillon« aus der Zeit des Militärputsches von 1960 in der Türkei. Ort der Handlung ist ein geschichtsträchtiges Haus in Istanbul, der ehemalige Verbannungsort des letzten Kalifen des Osmanischen Reiches, Abdul Mecid Efendi. Die Helden der Geschichte sind der Künstler Hamit, ein Liebhaber und Kenner neuer Musik, seine Freundin Hilde, eine Kriegswaise aus Osteuropa, Hamits autoritärer Bruder. Dazu kommen ein geheimnisvoller Geiger, ein Gärtner, der sich vor den Soldaten verstecken muss, und ein Gespenst. Sie alle sind Protagonisten einer schwierigen Zeit, für die Hamits moderne und für das ungeübte Ohr schwer verdaulichen Klänge quasi symbolisch stehen.

Hamit soll das Geschäft seines Vaters, eines Imkers, übernehmen und bei der Modernisierung der Firma helfen. Um das Honiggeschäft landesweit auszubauen, kehrt er aus München nach Istanbul zurü...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.