Wenn die Karriere schweigen lässt

Schwule im Profifußball – ein Tabu. Der ehemalige DDR-Jugendauswahlspieler Marcus Urban outete sich nach seiner sportlichen Laufbahn

  • Folke Havekost, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.
Marco Urban, einst Stürmer bei Erfurt, fand erst spät den Mut zum Bekenntnis – andere nie.
Marco Urban, einst Stürmer bei Erfurt, fand erst spät den Mut zum Bekenntnis – andere nie.

Der Designer redet über Fotografien. Über eine Ausstellung seiner Bilder, die es in Bälde geben soll. Die Begeisterung schlägt sich in seiner Stimme nieder. »Wenn das klappt wie geplant«, verspricht Marcus Urban, »dann würde es über eine Grenze gehen – das hat's noch nie gegeben. An einem Ort, der einer Sensation gleich käme.« Mehr will der 38-Jährige noch nicht verraten, das Projekt soll noch im Verborgenen bleiben.

Offen, verborgen – ein Gegensatzpaar, das der Designer auch im Fußball verkörpert. Vor zwei Jahren outete sich der einstige DDR-Jugendauswahlspieler als homosexuell. Bis heute ist der in Weimar geborene ehemalige Mittelfeldspieler von Rot-Weiß Erfurt der prominenteste deutsche Kicker geblieben, der sich – nach seiner aktiven Zeit – entsprechend geäußert hat. Auch außerhalb Deutschlands heißt es auf den Fußballplätzen der Profiligen beim Thema Outing derzeit noch: Fehlanzeige.

Meister des Versteckens...


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