Form ist Inhalt

Soziale Bewegungen und Protestrepertoires

Neben den Prinzipien der Kollektivität, der Konfliktorientierung und einer gewissen Dauerhaftigkeit sind es die Formen des Protestes, die Bewegungspolitik eindeutig unterscheidbar von Partei- oder Lobbypolitik macht.

Die »kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen«, eine Zusammenfassung von Ergebnissen eines Volkskundeseminars an der Hamburger Universität, trägt dieser Erkenntnis Rechnung. 15 Einzelbeiträge beleuchten das Spannungsfeld zwischen vermeintlich ernsthafter Politik wie der Straßendemonstration und clownesken, vermeintlich unernsten Protestformen, die Politikvorstellungen auf den Kopf und damit weit mehr in Frage stellen als das ausgefeilteste Flugblatt oder der stringent argumentierende Beitrag.

Protestformen sozialer Bewegungen und etablierter politischer Akteure lassen sich heute allerdings immer schwerer unterscheiden. Wenn etwa politische Institutionen der Bundesrepublik zu einer Demonstration gegen Rassismus aufrufen – und damit eigentlich Unfähigkeit oder Unwillen zum adäquaten politischen Handeln zur Schau stellen – oder, wie Roland Kochs Hessen-CDU eine Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsbürge...


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