Karneval unterm Hakenkreuz

Narren in der NS-Zeit: Antisemiten, Mitläufer und ein bisschen Widerstand

Köln (dpa/ND). Das Thema »Karneval in der NS-Zeit« wurde lange totgeschwiegen. Mittlerweile ist das anders. Neue Erkenntnisse hat jetzt das Historikerteam Carl Dietmar und Marcus Leifeld gewonnen. Ihr wichtigstes Forschungsergebnis: Das Bild war regional unterschiedlich. Die einen betrieben eine aktive antisemitische Hetze, die anderen passten sich stillschweigend an. Und eine kleine Minderheit äußerte sogar Kritik.

Die Nazis wollten den Karneval propagandistisch und wirtschaftlich ausschlachten. Sitzungen und Umzüge wurden zu prunkvollen Großveranstaltungen umgeformt. »Prunk stand vor Humor«, sagt Leifeld. Die Nazis pumpten Geld in den Karneval, aber nicht, um die Tradition zu pflegen, sondern um Propaganda zu betreiben. »Man versuchte, ein einheitliches Bild zu schaffen«, sagt Leifeld. So wurden die männlichen Funkenmariechen abgeschafft und die bis heute bestehende Prinzenprokl...


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