Acht Jahre lang »in vollem Gange«

Die Deutsche Bahn sagt wieder einmal den Ausbau der Strecke Berlin – Rostock zu

Der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Rostock und Berlin für die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h soll bis Ende 2013 abgeschlossen werden. Das sicherte die Deutsche Bahn dem Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu. Nach dem Ausbau soll die Reisezeit weniger als zwei Stunden dauern – noch fährt der ICE eine halbe Stunde länger.

Diese Strecke ist immer wieder eine Ankündigung wert. Sie zeigt, dass der Schienenausbau, wenn er nicht zu den Verkehrsprojekten Deutsche Einheit gehört, vernachlässigt wird. Erinnern wir uns: Bereits 2006 hatte Bahnchef Hartmut Mehdorn getönt, der Ausbau der Strecke Berlin – Rostock sei in vollem Gange. Damals war die von der Deutschen Reichsbahn für die Abfuhr der Güter aus dem neuen Seehafen Rostock wieder aufgebaute und bereits auf 160 km/h ausgelegte Strecke zu einer Regionalbahn mit skandalösen Reisezeiten herabgestuft worden.

Bundeskanzler Gerhard Schröder erkaufte sich von Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2004 die Zustimmung zur Steuerreform, die unter anderem die Senkung der Eigenheimzulage und der Pendlerpauschale beinhaltete, mit dem Versprechen, den Streckenausbau zügig voranzutreiben. Anderenfalls hätte sich das Land im Bundesrat der Stimme enthalten und die Reform verhindert.

Nun hoffte man in Schwerin auf eine Belebu...


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