Kurt-Goldstein-Park für Hellersdorf

Ehrung für Antifaschisten / Einweihung 11. April, zur Erinnerung an Selbstbefreiung Buchenwalds

  • Klaus Teßmann
  • Lesedauer: 2 Min.
Kurt Goldstein (vorn) mit Andreas Nachama bei einer Podiumsdiskussion 2005 im Marx-Engels-Forum
Kurt Goldstein (vorn) mit Andreas Nachama bei einer Podiumsdiskussion 2005 im Marx-Engels-Forum

»Ich bin Kommunist, Deutscher und Jude« – so stellte sich Kurt Goldstein vor, wenn er als Zeitzeuge zu Gesprächen in Schulklassen ging. Die Schulen in Marzahn-Hellersdorf luden den Mann, der zwei Konzentrationslager überlebt hatte, immer wieder ein.

Nun hat das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf beschlossen, einen neuen Park direkt im Zentrum von Hellersdorf nach Kurt Julius Goldstein zu benennen. Damit soll dem Mahlsdorfer ein würdiges Denkmal gesetzt werden. Am 11. April soll der Park eingeweiht werden und den Namen erhalten. Dieser Tag wurde bewusst ausgewählt, so Bürgermeisterin Dagmar Pohle (LINKE), um an den Aufstand der Häftlinge im KZ Buchenwald und ihre Selbstbefreiung am 11. April 1945 zu erinnern.

Kurt Julius Goldstein wurde 1914 in einer deutsch-jüdischen Familie in Dortmund geboren. Ihn verfolgten die Nazis als Juden und Kommunisten, trieben ihn ins Exil. Nach dem Sieg Francos über die Spanische Republik wurde der Interbrigadist Goldstein in Frankreich im Internierungslager für drei Jahre gefangen gehalten, schließlich nach Deutschland ausgeliefert und nach Auschwitz deportiert. Goldstein überlebte 30 Monate im Konzentrationslager und im Januar 1945 den »Todesmarsch nach Buchenwald«.

Von Dortmund in die DDR übergesiedelt, ging Kurt Goldstein 1956 zum Rundfunk der DDR, wurde dort später Intendant von »Deutschlandsender« und »Stimme der DDR«. Als Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Sekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer und als Zeitzeuge berichtete er unermüdlich vor allem jungen Menschen aus seinem Leben.

Der hoch geachtete Antifaschist verstarb am 24. September 2007.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal