Erfolgloses Anpreisen von Dämonisierten

Amnesty fordert Aufnahme von unschuldig in Guantanamo gefangen Gehaltenen auch in Deutschland

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin erneut gefordert, auch in der Bundesrepublik Gefangene aus Guantanamo aufzunehmen. Nur so könne die Schließung erreicht werden, sagte Julia Duchrow, Referentin bei Amnesty für Menschenrechte und Terrorismusbekämpfung.

Zwischenzeitlich wurde es beinahe unwürdig. Sophie Weller, Anwältin beim Londoner Büro des Centers for Constitutional Rights (CCR), einer US-amerikanischen Menschenrechtsorganisation, sagte: »Die Aufnahmen von ein oder zwei der unschuldig in Guantanamo sitzenden Häftlinge kann zu einer Erfolgsgeschichte werden. Da sind Männer dabei, die Universitätsabschlüsse haben, mehrere Sprachen sprechen und sie werden ihrem Aufnahmeland sehr sehr dankbar sein.« Wie weit muss sich eine Anwältin herabsetzen, ihre Mandaten, denen – was niemand bestreitet – großes Unrecht angetan wurde, so anzupreisen?

Präsident Barack Obama hatte die Schließung Guantanamos für Januar 2010 angekündigt, kann sich aber innenpolitisch nicht durchsetzen. Momentan sind nach Angaben von Amnesty noch immer 192 Männer in Guantanamo inhaftiert. Einige sollen in den USA vor Zivilgerichten angeklagt werden. Diese Gefangenen sind auch die einzigen, die nach einer Entsc...


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